Am Wehr

Immer am Freitag der gleiche Weg.
Heute ist er von zart gelben, rotbraunen Blättern bedeckt.
Herbst, du erfrischende Jahreszeit.
Lässt den langen, trockenen Sommer rasch vergessen.

Die Schritte werden kürzer.
Große Füße wollen nur auf Kies bedeckte Lücken treten.
Vorsichtig den Glanz des gezackten Herbstfalls erhalten.
Leichte Bodenwellen gefüllt mit spiegelndem Regenwasser.

Angekommen
Die imposante Breite des Flusses überrascht jedes mal neu.
Wie eine einzige Teermasse zieht das Wasser rasend schnell dahin.
Rasch stürzt es die Schwelle hinab.
Was für ein Orchestergetöse.

Steine trotzen mit glitschigem Moos.
Unsichtbare Strudel treten wild hervor.
Das Schauspiel fesselt den Betrachter, schwere Gedanken längst verflogen.
Weiße Schaumkronen bilden einzigartige Muster.

Auf dem Rückweg hört die Erinnerung nicht auf.
Das Rauschen in den Ohren beschwingt den leichten Schritt.
Ein Rotfuchs schleicht vorsichtig über den schmalen Pfad.
Der Schlaue kennt die Natur.

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